In den vergangenen Wochen hat der aktuelle Stuttgarter
Kopfbahnhof mehrmals eindrucksvoll seine Leistungsfähigkeit unter Beweis
stellen können.
Einerseits vergangenen Donnerstag (22. Juni 2012) hat ein
Schwelbrand im S-Bahn-Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Stadtmitte dazu geführt,
dass ca. eine Stunde lang die S-Bahnstrecke unterbrochen war. Die Bahn hat die
Linien S1 und S2 oberirdisch umgeleitet - Halt im Kopfbahnhof und Umleitung
über die Gäubahn. Und dies ohne den laufenden Bahnbetrieb negativ zu
beeinflussen, dank der großen Kapazitäten des Kopfbahnhofs.
Andererseits waren im Frühjahr wochenlang die Gleise 15 und
16 gesperrt, da bei unvorsichtigen Abbrucharbeiten am Südflügel die Pfeiler der
Bahnhofshalle am Gleis 16 beschädigt wurden. Das Bahnhofsdach ist darauf hin
eingeknickt.Glücklicherweise wurde bei diesem Zwischenfall niemand verletzt. Um sicher zu gehen, dass keine Fahrgäste zu schaden kommen,
mussten der Bahnsteig zwischen Gleis 15 und 16 gesperrt werden, bis
Ersatzkonstruktionen unter das Dach montiert wurden.
Nachdem das Gleis 1 schon seit Monaten nicht mehr zur Verfügung
steht, fehlten dem Bahnhof damit 3 Gleise oder
ca. 20% seiner Kapazität (bezogen auf 16 Gleise) und
dennoch konnten alle Züge pünktlich abgefertigt werden.
Sollte es beim neuen Bahnhof S21 einmal zur Situation
kommen, dass 20% der Gleiskapazitäten nicht zur Verfügung stehen, würde das
bedeuten, dass der Verkehr des Stuttgarter Hauptbahnhofs auf nur sechs statt acht Gleisen
abgewickelt werden muss. Es erscheint fast als unmöglich, dass dies ohne großes
Chaos und Verspätungen bewerkstelligt werden kann!